Weißt du, wieviel Sternlein stehen
Weißt du wieviel
Sternlein stehen,
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du wieviel Wolken geh`n
weithin über alle Welt?
Gott, der Herr, hat sie gezählet,
daß ihm auch nicht Eines fehlet
an der ganzen großen Zahl.
Weißt du wieviel Mücklein spielen
in der heißen Sonnenglut?
Wieviel Fischlein sich auch kühlen
in der hellen Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen,
daß sie all` ins Leben kamen,
daß sie nun so fröhlich sind.
Weißt du wieviel Kinder
Frühe steh`n aus ihren Bettlein auf?
Daß sie ohne Sorg` und Mühe
fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
seine Lust, sein Wohlgefallen,
kennt auch dich und hat dich lieb. |
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Widele, wedele, hinterm Städtele
Widele, wedele,
hinterm Städtele
hat der Bettelmann Hochzeit.
Pfeifet das Mäusele,
tanzt das Läusele,
schlägt das Igele Trommel.
Alle Tiere dei Wedele haben,
sollen zur Hochzeit kommen.
Widele, wedele, hinterm Städtele
hat der Bettelmann Hochzeit. |
Will ich in mein Gärtlein gehn
Will ich in mein
Gärtlein geh`n
will mein` Zwiebel giessen,
steht ein bucklig` Männlein da,
fängt als an zu niesen.
Geh` ich in mein Kämmerlein,
will mein Bettlein machen,
steht ein bucklig` Männlein da,
fängt als an zu lachen.
Wenn ich an mein Bänklein knie,
will ein bißchen beten,
steht ein bucklig` Männlein da,
fängt als an zu reden:
Liebes Kindlein, ach ich bitt`
bet` fürs bucklig Männlein, bitt`! |
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Wer hat die schönsten Schäfchen
Wer hat die
schönsten Schäfchen?
Die hat der gold`ne Mond,
der hinter unser`n Bäumen
am Himmel droben wohnt.
Er kommt am späten Abend,
wenn alles schlafen will,
hervor aus seinem Hause,
am Himmel leis und still.
Dort weidet er die Schäfchen
auf seiner blauen Flur,
denn all die weißen Sterne sind
seine Schäflein nur.
Sie tun sich nichts zuleide,
hat eins das andre gern,
und Schwestern sind und Brüder
da droben Stern und Stern.
Und soll ich dir Eins bringen,
so darfst du niemals schrei`n,
mußt freundlich wie die Schäfchen
und wie die Schäfer sein. |
Wenn ich ein Vöglein wär`
Wenn ich
ein Vöglein wär`
'
und auch zwei Flügel hätt`,
flög` ich zu dir;
weil`s aber nicht kann sein,
weil`s aber nicht kann sein,
bleib ich all hier.
Bin ich gleich weit von dir,
bin ich doch im Traum bei dir
und red` mit dir;
wenn ich erwachen tu,
bin ich allein.
Es vergeht kein Stund` in der Nacht,
da nicht mein Herz erwacht
und an dich gedenkt,
daß du mir vieltausendmal,
dein Herz geschenkt. |
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Wiegenlied
Schlafe,
schlafe, holder süßer Knabe,
Leise wiegt dich deiner Mutter Hand,
Sanfte Ruhe, milde Labe,
Bringt dir schwebend dieses Wiegenband.
Schlafe, schlafe, in der Mutter Schoße!
Noch umtönt dich holder Liebeston.
Eine Lilie, eine Rose,
Nach dem Schlafe wird sie dir zum Lohn.
Schlafe, schlafe in dem süßen Grabe,
Noch beschützt dich deiner Mutter Arm,
Alle Wünsche, alle Habe
Faßt sie liebend, alle liebewarm.
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Was macht
der Fuhrmann?
Was macht der
Fuhrmann?
Der Fuhrmann spannt den Wagen an,
die Pferde ziehn, die Peitsche knallt,
daß laut es durch die Straßen hallt.
He,
Fuhrmann, he, he, he, holla he.
Er kam zum
Fährmann:
mit seinem großen Wagen an,
der war mit Kisten vollgespickt,
daß sich der Fuhrmann sehr erschrickt.
He,
Fährmann, he, he, he, holla he.
Da sprach der
Fährmann:
"Ich fahr euch nicht, Gevattersmann,
gebt ihr mir nicht aus jeder Kist
ein Stück von dem, was drinnen ist."
He,
Fährmann, he, he, he, holla he.
"Ja" sprach der
Fuhrmann.
Und als sie kamen drüben an,
da öffnet er die Kist’n geschwind,
da war nichts drin als lauter Wind.
He,
Fuhrmann, he, he, he, holla he. |
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Wer will fleißige Handwerker sehn
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
Stein auf Stein, Stein auf Stein,
das Häuschen wird bald fertig sein.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
O wie fein, o wie fein,
der Glaser setzt die Scheiben ein.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
Tauchet ein, tauchet ein,
der Maler streicht die Wände fein.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
Zisch, zisch, zisch- zisch, zisch, zisch,
der Tischler hobelt glatt den Tisch.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
Poch, poch, poch- poch, poch, poch,
der Schuster schustert zu das Loch.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
Stich, stich, stich- stich, stich, stich,
der Schneider näht ein Kleid für mich.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muß zu uns Kindern gehn.
Trapp, trapp, drein- trapp, trapp, drein,
jetzt gehn wir von der Arbeit heim.
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