Kinderlieder

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Der Kuckuck und der Esel

Der Kuckuck und der Esel,
die hatten einen Streit,
wer wohl am besten sänge,
wer wohl am besten sänge
zur schönen Maienzeit,
zur schönen Maienzeit.
Der Kuckuck sprach:
„Das kann ich!“
und hub gleich an zu schrei´n.

„Ich aber kann es besser!“
„Ich aber kann es besser!“
fiel gleich der Esel ein,
fiel gleich der Esel ein.
Das klang so schön und lieblich,
so schön von fern und nah;
sie sangen alle beide,
sie sangen alle beide

Kuckuck, Kuckuck, I-a!
Kuckuck, Kuckuck, I-a!

 

Der Mai ist gekommen

Der Mai ist gekommen,
die Bäume schlagen aus,

da bleibe wer Lust hat,

mit Sorgen zu Haus`.

Wie die Wolken dort wandern

am himmlischen Zelt,

so steht auch mir der Sinn

in die weite, weite Welt.

Frisch auf drum, frisch auf drum

im hellen Sonnenstrahl,

wohl über die Berge,

wohl druch das tiefe Tal!

Die Quellen erklingen,

die Bäume rauschen all`,

mein Herz ist wie ´ne Lerche

und stimmet ein mit Schall.

Und find` ich kein Herberg`,

so lieg ich zur Nacht

wohl unter blauem Himmel,

die Sterne halten Wacht.

Im Winde die Linde,

die rauscht mich ein gemach,

es kusset in der Frühe

das Morgenrot mich wach.

Der Mond ist aufgegangen

Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen

am Himmel hell und klar.

Der Wald steht schwarz und schweiget

und aus den Wiesen steiget

der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille

und in der Dämmrung Hülle

so traulich und so hold!

Als eine stille Kammer,

wo ihr des Tages Jammer

verschlafen und vergessen sollt.

Siehst du den Mond dort stehen?

Er ist nur halb zu sehen

und ist doch rund und schön!

So sind wohl manche Sachen,

die wir getrost verlachen,

weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolzen Menschenkinder

sind eitel arme Sünder

und wissen gar nicht viel;

wir spinnen Luftgespinste

und suchen viele Künste

und kommen weiter von dem Ziel.

Gott laß dein Heil uns schauen,

auf nichts Vergänglichs trauen,

nicht Eitelkeit uns freun!

Laß uns einfältig werden

und vor dir hier auf Erden

wie Kinder fromm und fröhlich sein!

Wollst endlich sonder Grämen

aus dieser Welt uns nehmen

durch einen sanften Tod!

Und wenn du uns genommen,

laß uns in'n Himmel kommen,

du unser Herr und unser Gott!

So legt euch denn, ihr Kinder,

in Gottes Namen nieder!

Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen,

und laß uns ruhig schlafen!

und unsre/unsern liebe/n (Name) auch.

Dornröschen

Dornröschen war ein schönes Kind,
schönes Kind, schönes Kind,

Dornröschen war ein schönes Kind,

schönes Kind!

Dornröschen nimm` dich ja in acht,

ja in acht, ja in acht!

Dornröschen nimm` dich ja in acht,

ja in acht!

Da kam die böse Fee herein,

Fee herein, Fee herein,

Da kam die böse Fee herein,

Fee herein!

Dornröschen schlafe hundert Jahr,

hundert Jahr, hundert Jahr,

Dornröschen schlafe hundert Jahr,

hundert Jahr!

Da wuchs die Hecke riesengroß,

riesengroß, riesengroß!

Da wuchs die Hecke riesengroß,

riesengroß!

Da kam der junge Königssohn,

Königssohn, Königssohn!

Da kam der junge Königssohn,

Königssohn!

Dornröschen, wache wieder auf,

wieder auf, wieder auf!

Dornröschen wache wieder auf,

wieder auf!

Da feiern sie das Hochzeitsfest,

Hochzeitsfest, Hochzeitsfest!

Da feiern sie das Hochzeitsfest,

Hochzeitsfest!

Da jubelte das ganze Volk,

ganze Volk, ganze Volk!

Das Lied das meine Mutter sang

Früh von der Heimat mußt ich wandern,
Vom Elterhause lieb und traut,

Mich trieb's von einem Ort zum andern,

Ich hörte fremder Sprache Laut.

Doch in des Lebens regem Treiben,

Das seine Fesseln um mich schlang,

Wird mir von allem teuer bleiben

Das Lied das meine Mutter sang. :
Wenn ich als Kind des Spielens müde,

Mich wandte nach der Mutter Schoß,

Und ich beruhigt von dem Liede,

Nun sorglos meine Augen schloß,

Dann fühlt' ich wie die schlichte Weise

Mir mächtig tief ins Herze drang!

So wirkt kein Lied, ob laut, ob leise,

Wie's Lied, das meine Mutter sang. :
 
Lausch ich seither im Geist dem Liede,
Löst es mir jede herbe Pein,

Und stille Wehmut, tiefer Friede

Zieht dann in meine Seele ein.

Wie oft, wenn ich in trüben Stunden,

Gekämpft mit Sorgen schwer und bang,

Hab Trost und Ruhe ich gefunden

Im Lied, das meine Mutter sang. :
 
So mög es ferner mich umschweben
Auf meines Daseins Wanderpfad,

Bis einst das mühevolle Leben

Das Wandern ist des Müllers Lust

Das Wandern ist des Müllers Lust,
das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern.

Das muss ein schlechter Müller sein,
dem niemals fiel das Wandern ein,
dem niemals fiel das Wandern ein,
das Wandern, Wandern, das Wandern, das Wandern,
das Wandern, das Wandern, das Wandern.

Vom Wasser haben wir´s gelernt, vom Wasser.
Das hat nicht Ruh´bei Tag und Nacht,
ist stets auf Wanderschaft bedacht, das Wasser.
Das sehn wir auch den Rädern ab, den Rädern!
Die gar nicht gerne stille stehn
und sich bei Tag nicht müde drehn, die Räder.

Die Steine selbst, so schwer sie sind, die Steine,
sie tanzen mit dem muntern Reih´n
und wollen gar noch schneller sein, die Steine.

O Wandern, Wandern, meine Lust, o Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
lasst mich in Frieden weiterziehn und wandern.

Die Blümelein sie schlafen

Die Blümelein, sie schlafen schon längst im Mondenschein,
sie nicken mit den Köpfen auf ihren Stengelein.
Es schüttelt sich der Blütenbaum, er säuselt wie im Traum:
Refrain: Schlafe ein, schlafe ein, schlafe du, mein Kindlein, schlafe ein.
Die Vögelein, sie sangen so süß im Sonnenschein;
sie sind zur Ruh gegangen in ihre Nestchen klein.
Das Heimchen in dem Ährengrund, es tut allein sich kund.
Sandmännchen kommt geschlichen und guckt durchs Fensterlein,
ob irgendwo ein Liebchen nicht mag zu Bette sein.
Und wo es nur ein Kindlein fand, streut er ins Aug´ ihm Sand.
Sandmännchen aus dem Zimmer! Es schläft mein Herzchen fein,
hat schon gar fest verschlossen sein lieb Guckäugelein.
Es leuchtet morgen mir Willkommen das Äugelein so fromm.

Die Affen rasen durch den Wald

 Die Affen rasen durch den Wald,
Der eine macht den andern kalt,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?"

Die Affenmama sitzt am Fluss
Und angelt nach der Kokosnuss,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?"

Der Affenonkel, welch ein Graus,
Reißt ganze Urwaldbäume aus,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?"

Der Affenmilchmann, welch ein Schlick,
Er lauert auf die Kokosmilch,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?"

Der Elefant im Urwald spricht:
Hier in dem Dickicht ist sie nicht,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?"

Die Affenbraut denkt selbst beim Kuss
Nur immer an die Kokosnuss,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Wo ist die Kokosnuss?
Wo ist die Kokosnuss?
Wer hat die Kokosnuss geklaut?"

Das Affenbaby voll Genuss
Hält in der Hand die Kokosnuss,
Die ganze Affenbande brüllt:
"Hier ist die Kokosnuss!
Hier ist die Kokosnuss!
Es hat die Kokosnuss geklaut".